Bitte Lächeln
Nicht nur hinterm Friseurstuhl, sondern auch hinter der Kamera Ulrich Feigl, Friseurunternehmer aus der Nähe von Augsburg, wollte immer schon ein bisschen mehr. Kein Wunder, dass es ihn schon vor 10 Jahren ins Fotostudio zog: „Frisurenfotos für den Salon machten wir schon sehr lange. Die ersten Jahre stand ich bei unseren Produktionen natürlich immer neben dem Fotografen und guckte ihm fasziniert auf die Finger und anschließend am Computer über die Schulter. Denn schon immer hat mich die Fotografie und die Bildbearbeitung gereizt“, lacht der 42-jährige.
Irgendwann reichte ihm das aber nicht mehr, denn nur selten genügten die Profifotos seinen Ansprüchen. Er wollte selbst auf den Auslöser drücken und sagen „Bitte lächeln!“ Feigl nahm Einzelunterricht bei einem Fotografen, eignete sich die nötigen handwerklichen Fertigkeiten an, besorgte sich nach und nach ein professionelles Equipment, eine Kamera, und übte wann immer es die Freizeit zuließ.
„Nach und nach wurde ich immer besser und sicherer und langsam kamen auch immer mehr Anfragen von Kunden“, erinnert sich Ulrich Feigl, der inzwischen ein eigenes kleines, voll ausgestattetes Fotostudio betreibt, das an den Salon angrenzt. Das Fotografieren ist eine Dienstleistung geworden, die rege nachgefragt wird. Seine Frau unterstützt in dabei als Visagistin uns sorgt für das perfekte Foto-Make-up.
140 Euro kostet ein Shooting inklusive Haarstyling, Make-up und professionell retuschierter Fotos. „Dass ich selbst mal hinter der Kamera stehen und stundenlang vorm Computer sitzen und Bilder bearbeiten würde, hätte ich auch nie gedacht“. Seit 3 Jahren bietet er Fotoshootings auch im Internet über den Partner mydays.de an, wodurch Frauen in den Salon Kommen, die noch kein Kunden sind. „Viele werden dann unsere Kunden. Und nebenbei haben wir immer wieder neuen Nachschub an tollen Fotos fürs Schaufenster und unsere Frisurenbücher, mit denen sie sich identifizieren können.“
Inzwischen wird Ulrich Feigl sogar auch unabhängig vom Salon als Fotograf gebucht: Kleine Firmenporträts oder Fotos von Innungsevents meistert er inzwischen genauso wie Laufstegshows und Preisfrisieren. Dass er sich kreativ so austoben kann, verdankt er aber auch seinen beiden Schwestern, die mit ihm den Laden schmeißen. Seine neueste Idee: Ein Fotografieseminar für Friseurkollegen und der Verkauf von Accessoires, Parfum und Schmuck im Salon sollen das Angebot abrunden.
„Am meisten liebe ich am Friseursein, dass alles möglich ist, wie mein Beispiel beweist.“